6. Mai 2015

Das Grüne vom Ei

Grünes Ei mit knusprigem Kräuterbrot.



Heute mal nicht als Nebendarsteller, sondern ganz der Hauptdarsteller – das Ei. Aber nicht irgendein Ei, nein, ein Ei mit einer zart grünlichen Schale.

Generell hat das Ei in letzter Zeit sowohl in der Gastronomie – immer wieder wird ein Gruß aus der Küche oder gar ein eigener Gang dem Ei gewidmet – als auch in der Produktion mehr an Bedeutung gewonnen. Beispielsweise gab es bei den Nespresso Gourmetweeks im Taubenkobel eine eigene Ei-Kreation als Zwischengang: In einem mit Heu geschmückten Eierkarton, wurden geleerte Eierschalen, mit einer Kren-Creme (wenn ich mich recht erinnere) und flüssigem Dotter gefüllt. Herrlich!

Auch in der Eierproduktion wurde bereits 2012 ein Tabu Thema in Angriff genommen: das Töten der männlichen Küken. Denn auch in der herkömmlichen Bio-Produktion finden die männlichen Küken keine Verwendung und werden direkt nach dem Schlüpfen getötet. Zwei große Produzenten „Ja! Natürlich“ und „Toni’s Freilandeier“ züchten neue Rassen, bei denen die männlichen Küken überleben dürfen und getrennt von den Legehennen großgezogen werden. Sie werden zwar länger als üblich gemästet und setzen etwas weniger Fleisch an, das Fleisch bekommt jedoch etwas mehr Struktur und hat einen kräftigeren Eigengeschmack.

Aber zurück zum Hauptdarsteller. Das leichte mintgrün ist im europäischen Raum eine ungewöhnliche Farbe für ein Ei, wo doch die übliche Palette nur von weiß bis dunkelbraun reicht. Die Eier werden von sogenannten Grünlegerhennen gelegt, welche von dem südamerikanischen Urwalhdhuhn Araucuana abstammen, und sind definitiv ein Hingucker beim Sonntagsfrühstück. Vielleicht auch ein kleiner Tipp für den Muttertag, um mit einem Ei in pastelligen Grün zu überraschen?

Grüne Eier sollen zwar einen etwas kleineren Dotter als herkömmliche Eier haben, jedoch wäre mir das beim Probieren gar nicht aufgefallen, eher ganz im Gegenteil. Aber dies ist wohl dem äußerst cremigen Dotter zu verdanken. Auch das Eiweiß unterscheidet sich in seiner fast schon flaumigen Konsistenz deutlich vom üblichen Supermarkt-Ei.

Ebenso eilt den grünen Eiern der Ruf voraus, sie hätten einen geringeren Cholesterinwert als herkömmliche Hühnereier. Jedoch ist nach aktuellem Forschungsstand der Cholesterinspiegel kaum über die Ernährung beeinflussbar, viel mehr spielen hier erbliche Vorbelastungen eine Rolle bzw. wird das Cholesterin vom Körper selbst gebildet. Demnach kann getrost das Frühstücksei – egal ob weichgekocht, pochiert, verrührt, gebacken oder schlicht als Spiegelei – verspeist werden. Obendrein bringt das Eiweiß wertvolle Proteine mit sich, die ernährungsphysiologisch als ideal gelten. Die Aminosäuren-Zusammensetzung des Eiklars wird von keinem anderen Protein erreicht und entspricht genau der biologischen Wertigkeit, die unser Körper braucht. 

Und wo bekommt man denn nun diese grünen Eier her? Wir haben das Glück, dass ein Freund von uns, dessen Eltern einen Bauernhof haben, sie uns immer wieder mal mitbringt. Und das Beste dran, wer neugierig geworden ist und zufällig aus Oberösterreich oder der Umgebung kommt, kann die grünen Eier dort ab Hof kaufen in Hochburg-Ach beim Lemscheid Hof.


Zutaten für das Grüne Ei mit knusprigem Kräuterbrot 2 (Personen)
2 Eier 
2 Scheiben Schwarzbrot
Kräuter nach Wahl, je nachdem was man gerade zu Hause hat, bei uns waren es: Salbei, Rosmarin, Ruccola, Oregano und Schnittlauch
Olivenöl
Salz 
Pfeffer
  • Die Eier, je nach Größe, ca. fünf Minuten in köchelndem Wasser kochen.
  • Währenddessen die Kräuter fein hacken. Die Brotscheiben mit Olivenöl beträufeln und den klein gehackten Kräutern bestreuen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Die Brote kurz im Ofen überbacken. 
  • Die Eier nach den fünf Minuten kalt abschrecken und mit dem Kräuterbrot genießen.



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